Projektwoche "Chemie für eine grüne Zukunft" in den Herbstferien

In den Herbstferien, vom 24.-28.10.2022, fand der zweite Durchgang der Projektwoche „Chemie für eine grüne Zukunft“ im Juniorlabor statt. Montag bis Freitag von jeweils 9 bis 15 Uhr, inklusive Mittagspause in der Mensa, wollten wir Jugendlichen von weiterführenden Schulen erneut die Gelegenheit geben, sich im Labor auszuprobieren, ihr chemisch-naturwissenschaftliches Wissen zu festigen oder sogar zu erweitern und dabei neue Kontakte zu knüpfen.

Dieses Angebot fand im Rahmen des EaseCorona-Programms für Schülerlabore statt, welches Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche des BMBF ist.

Nachdem schon der erste Durchgang in den Sommerferien schon großen Anklang fand, nahmen dieses Mal 24 Jugendliche von weiterführenden Schulen Teil, darunter einige, die schon an anderen Angeboten des Projekts teilgenommen hatten.
Auch im zweiten Durchgang ging es um die Fragen „Was ist eigentlich Nachhaltigkeit und wie kann Chemie dazu beitragen, dass unsere Lebensweise nachhaltiger wird?“ Bei diversen Versuchen zu verschiedenen Themenkomplexen sollten die Teilnehmer:innen Antworten auf diese Fragen erarbeiten.

Der erste Tag stand erneut unter dem Motto „Recycling – Stofftrennung für die Umwelt“. In Kleingruppen führten die Teilnehmer:innen erst eine Destillation durch und probierten dann aus, wie sich verschiedene Stoffeigenschaften wie Dichte, Löslichkeit oder Magnetismus nutzen lassen, um Wertstoffe voneinander zu trennen.
Am zweiten Tag ging es um nachhaltige Färbeverfahren. Nach einer Einführung zu Nachhaltigkeitsaspekten beim Färben von Textilien stellten die Teilnehmer:innen Indigo her, welches sie anschließend zum Färben von Seidentüchern oder mitgebrachten T-Shirts benutzten. Ein weiterer Programmpunkt war das Färben mit Beizenfarbstoffen aus natürlichen Quellen wie Reseda oder Krappwurzel, verbunden mit Informationen zu den chemischen Grundlagen der Färbeverfahren.
Thema des dritten Tages war „Chemie und Gesundheit“. Die Schüler:innen beschäftigten sich mit den Themenkomplexen Kosmetik und Arzneistoffe, wobei sie die Schwerpunkte abhängig von Alter, Vorwissen und Interesse selbst setzen konnten. Einige Gruppen entschieden sich für die Herstellung von Lippen- und Handpflege auf der Basis von Bienenwachs und pflanzlichen Fetten, andere bevorzugten die Synthese von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol und Versuche zur Analyse von Arzneistoffen.
Der Werkstoff Aluminium stand im Zentrum des vierten Tages. Nach Informationen zu Gewinnung und Recycling von Aluminium ging es wieder ins Labor, wo Aluminiumdosen eloxiert und gefärbt wurden.
Am letzten Tag waren die Bestandteile der Luft das Thema. In der Einführung ging es um die Zusammensetzung der Atmosphäre und ihre Bedeutung für das Klima. Geklärt wurde unter anderem die Frage, was ein Gas zum Treibhausgas macht. Im Labor wurden dann in verschiedenen Experimenten anhand von flüssigem Stickstoff und Trockeneis die Eigenschaften der verschiedenen Luftbestandteile untersucht. Im Versuch zur Wasserlöslichkeit von Kohlendioxid wurde die Rolle der Ozeane als Klimapuffer sowie die Ozeanversauerung als Folge der steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre behandelt. Abschluss und Highlight des Tages war die Herstellung von Erdbeereis mit flüssigem Stickstoff.

Auch bei der zweiten Durchführung hatten wir es wieder mit einer heterogen Gruppe zu tun, insbesondere was das Alter betraf. Durch die Gruppeneinteilung und die Möglichkeit, an einigen Stellen zwischen verschiedenen Versuchen zu wählen, war für alle Teilnehmer:innen etwas dabei. So waren z.B. die Jüngeren begeistert von der Kosmetikherstellung, während die Älteren sich lieber der Synthese von Acetylsalicylsäure widmeten. Wieder andere nutzten die Gelegenheit, um sich bestimmte Themen aus dem Chemieunterricht nochmal genauer erklären zu lassen.